Die Sonne sinkt, ich aber steh noch immer
und schau versonnen zu des Waldes Rand.
Der große, stille Wald; im Mondenschimmer
scheint er zu wachsen, wird zur schwarzen Wand.
In seinen Tiefen werden Partisanen
am Lagerfeuer sich ihr Mahl bereiten.
Von Kämpfen ausruhn, neue Taten planen,
vor ihm, dem „Alten“, ihre Skizzen breiten.
Der Partisan, Genosse „T“ vielleicht,
wird listig, sorgsam seinen Plan entwerfen.
Ich sehe ihn: Gebräunt, das Haar gebleicht,
die Stunde nutzend, seinen Säbel schärfen.
Herrlicher Wald, des Feindes Mordbefehle,
der Stacheldraht, sie suchen uns zu trennen.
Er zwingt den Körper, aber nicht die Seele.
Sie darf dich lieben, sich zu dir bekennen.
Es geht mein Geist auf Pfaden, die versteckt
zu Wundern führen, die Natur sich schuf.
Und ob ich raste, ob ein Tag mich weckt,
zu allen Stunden hör ich deinen Ruf.
Du rufst mich, Wald, in dem Geäst dich wiegend,
zu frischen Quellen, zu verschwiegnem Bache.
Du lehrst mich, rauschend, jeden Tod besiegend,
ein Lied des Kampfes und das Lied der Rache.
O Wald, mein Wald, wie schwer ist zu ertragen
die Schmach und Schande der Gefangenschaft.
In welche Winkel hast du sie verschlagen,
die Freunde und Genossen, ihre Kraft?
Führ mich zu diesen Stellen, hilf, enthülle
mir ihre Lager, schenk mir ein Gewehr.
Wenn ich im Kampfe meinen Schwur erfülle,
den reinen Schwur, ist auch der Tod nicht schwer.
июля 1942